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Bücherladen mit Vergänglichkeit

 

Sonia Lauinger eröffnet das Bücherbuffet im Pop-up-Laden in der Kaiserstraße

 

Luftballons, Plakatstände, eine breite Fensterfront: ein neuer Laden in der östlichen Kaiserstraße. Neugierig bleiben die Menschen stehen: Bücher. Essig und Öl. Grüne Liegestühle. Drinnen geht das Staunen weiter: Spiele, Puppen, ein braunes Sofa, rote Stühle. Noch mehr Bücher, Krimis, Fantasy, Kinderbücher: „Man kann nie genug Bücher verschlingen“, heißt es auf den Plakaten.

 

Einige Jahre lang veranstaltete Sonia Lauinger das Bücherbüffet, ein Treffen von unabhängigen Verlagen im Alten Schlachthof, wo sie ihre Bücher präsentierten. Lauinger gab selbst Bücher heraus im „Kleinen Buch Verlag“, aber sie wollte mehr, wollte einen Zusammenhalt von Gleichgesinnten, den Austausch. In diesem Jahr gibt es das Bücherbüffet, statt nur eine Woche, zwei Monate lang in einem Laden in der Innenstadt, nur drei Schritte von Marktplatz und Kleiner Kirche entfernt. Hier hat sie, mit Unterstützung der Stadt, für kurze Zeit eine Bleibe gefunden, in einem Pop-up-Laden. Mit solchen Aktionen versucht die Stadt nicht nur den Bereich östliche Kaiserstraße immer wieder zu beleben, sondern auch gegen unattraktiven Leerstand vorzugehen. Bereits in der Vergangenheit setzte die Stadt auf verschiedene Pop-up-Konzepte.

 

Lauinger präsentiert und verkauft nicht nur Bücher. Sie bindet auch Anbieter von regionalen Produkten ein: Designer, die aus alten Tassen und Tellern Wandobjekte machen, an denen man seine Jacken aufhängen kann. Die aus alten Fahrradschläuchen Mäppchen herstellen. Die ihr eigenes Öl pressen und in kleine Flaschen füllen.

 

Bis Weihnachten ist der Laden geöffnet. Er lädt zum Verweilen ein, zum Stöbern, Entdecken und Schmökern in den Büchern der Verlage persona, Lauinger, Gmeiner, regionalkultur und anderen: Viele von ihnen sucht man im Karlsruher Buchhandel vergebens, auch wenn es Karlsruher Verlage sind. Der große Laden lädt auch zum Kaffeetrinken und Diskutieren ein, zum Spielen und Basteln. Regelmäßig wird auch die Kunst an den Wänden ausgetauscht, den Auftakt machen pfiffige Fotos von Karl Eppele, der mit seinen Doppelbelichtungen und Collagen von Karlsruher Motiven die Stadt mit anderen Augen entdecken lässt.

 

Natürlich wird es, wie im Bücherbüffet auch, Workshops und Schreibseminare geben, für Kinder und Erwachsene ist genug Programm geboten, die oberen Räume bieten dazu reichlich Platz. Lauinger hofft, dass sie mit ihrem Laden und dem ambitionierten Programm die Fußgängerzone im östlichen Bereich der Kaiserstraße beleben und so der Stadt auch zeigen kann, was mit Initiative und Fantasie alles zu erreichen ist.

 

von Georg Patzer

 

Service

Der Pop-up-Laden, Kaiserstraße 58–60, ist mittwochs bis samstags von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Mehr unter www.buecherbueffet-blog.de.

 

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